Katze entlaufen in Dorfmark: Die Susi Story

Wie ihr ja schon gemerkt habt, habe ich in der letzten Zeit recht wenig geschrieben. Das hatte mehrere Gründe. Der letzte Grund war unsere verschwundene Katze Susi.
Susi haben wir vor ungefähr 10 Monaten aus dem Tierheim gerettet. Sie ist dort geboren, ist sehr schüchtern, hat sich aber bei uns sehr gut eingelebt. Anfassen ging zuerst gar nicht, inzwischen ist sie aber die größte Schmusekatze. Samstagabend, als ich gerade Fußball Champions League Finale schaute, hat sie sich erschrocken und ist aus dem Dachfenster abgestürzt. Die Panik bei uns war groß. Susi ist wie Kaspar Hauser. Außer auf dem Balkon war sie noch nie Draußen, ist extrem ängstlich gegenüber allem Neuen und braucht Ewigkeiten, um neue Dinge zu erkunden.

Eine Chronologie

Samstag:
21:30 Uhr: Susi steigt aus dem Fachfenster und fällt ca. 3m tief.
Das ist aber gar nicht das Problem: Sie weiß nicht richtig wie sich sich draußen zu verhalten hat!
21:31 Uhr: Schnell hinterher, einfangen und dann zurück auf das Sofa. Hoffentlich!
21:40 Uhr: Sie ist uns entwischt, läuft Richtung offener Haustür und…biegt vorher rechts ab in das Gebüsch.
21:50 Uhr: Gutes zureden hilft nicht. Sie rennt wieder weg; in das nächste Gebüsch.
22:20 Uhr: Was tun? Es wird gleich dunkel, wir können sie sehen, einfangen könnte aber schwer werden.
22:30 Uhr: Alles oder nichts! Wir „stürzen“ uns auf sie, sie entkommt aber und rennt wie ein geölter Blitz die Straße hoch, ich sehe im Scheinwerferlicht nur noch 2 Augen und dann.. nichts mehr.
23:00 Uhr: Susi ist weg. Und wir mit den Nerven fertig. Wir beschließen meine Wildtierkamera aufzustellen und abzuwarten.

Sonntag
6:30 Uhr: Nach einer unruhigen Nacht gehe ich raus und checke die Kamera.

Eine Katze! Aber leider die falsche 🙁

Unser Haus und Hof Marder ist auch mal wieder da. Aber keine Susi!

10:00 Uhr: Wir gehen regelmäßig nach draußen und suchen. Nichts.
11:00 Uhr: Die Nachbarn sind informiert, alle Gärten der Umgebung sind abgesucht, Tasso weiß Bescheid und wir haben eine Vermisstenanzeige aufgehängt.

12:00 Uhr: Draußen sind es inzwischen über 30 Grad, immernoch keine Katze zu sehen
13:00 Uhr: Wir fahren ins Tierheim, leihen uns ein Fangnetz und eine Lebendfalle. Man weiß ja nie!
19:00 Uhr: Wir stellen die Wildtierkamera dort auf wo ich Susi das letzte Mal gesehen habe. Dazu noch etwas Wasser und Futter. Nun heißt es warten.

Montag:
5:30 Uhr: Ich muss zur Arbeit. Vorher noch schnell die Kamera checken. Das Futter ist fast leer! War das etwa Susi?

Nein, unsere Katze sieht definiv anders aus.

17:30 Uhr: Feierabend, von Susi aber immernoch keine Spur. Wir suchen wieder alle Gärten ab und sind total unruhig.

Dienstag:
5:30 Uhr: Ich muss zur Arbeit. Ich schaue vorher noch einmal schnell ob Susi vielleicht im Busch sitzt – Fehlanzeige.
18:00 Uhr: Wir wissen immernoch nicht wo Susi ist, aber wir wissen jetzt dass unsere Nachbarn mal Bienen hatten, dass der Sohn in Saltlake City gearbeitet hat und dass er gegen Bienenstiche allergisch ist. Gut zu wissen!
19:00 Uhr: Unsere neue Nachbarin kennen wir nun auch. Sie macht sich nun auch Sorgen, sie hatte nämlich auch mal eine Katze. Wir dürfen unsere Kamera offiziell dort aufstellen wo wir Susi das letzte Mal gesehen haben.

Mittwoch:
5:30 Uhr: Ich muss zur Arbeit, vorher noch schnell die Kamera checken. Langsam wird das zur Routine 🙂 .

Bingo! Susi war scheinbar die ganze Zeit in dem Schuppen! Bei über 30 Grad am Tag war das bestimmt die reinste Sauna 🙁 (siehe Temperaturanzeige auf dem Foto!)

17:30 Uhr: Der Plan: Wir stellen die Lebendfalle auf und warten bis Susi dort reingeht.
22:30 Uhr: Gesagt, getan. Die Falle wird platziert.
2:30 Uhr: Aufstehen und Falle checken. Nichts! Seufz…

Donnerstag:
5:30 Uhr: Vor der Arbeit nochmal Falle und Kamera checken. Falle leer 🙁
Und das zeigt die Kamera:

Der Marder bzw. ein Marder hat mal wieder vorbei geschaut.

 

Da ist eine Katze in der Falle! ABER: Die Falle hat nicht ausgelöst. Zum Glück! Wie ich auf weiteren Fotos gesehen habe, war das nämlich gar nicht Susi!

17:30 Uhr: Ich komme von der Arbeit, gehe die Treppe hoch und sehe Susi! Sie sitzt total verängstigt in der Tanne neben unserer Tür.
18:00 Uhr: Anna ist nach der Arbeit schnell zum Tierheim gefahren und hat den Fangkescher nochmals ausgeliehen (den mussten wir zwischenzeitlich zurückbringen). Die rasanten Autofahrten aus dem Film „Need for Speed“ hat Anna wahrscheinlich getoppt 😉 .
18:30 Uhr: Susi will nicht von dem Baum runter. Der Plan: Ich helfe etwas nach und sie geht aus dem Baum heraus direkt auf das Podest zu unserer Wohnungstür.
18:40 Uhr: 2 Pfoten auf dem Geländer, 2 Pfoten auf einem Ast, gefühlt ist sie gerade 2m lang… aber sie traut sich nicht zu springen und geht zurück.
18:45 Uhr: Nochmal das ganze. Susi ist keine Katze sondern ein Chamäleon, zumindest bewegt Sie sich so! Aber dann hüpft sie doch rüber und versteckt sich hinter einer Kiste, die neben unserer Tür steht.
18:50: Endspurt! Jetzt MÜSSEN wir sie kriegen. Mit dem Kescher klappt es dann tatsächlich auch! Geschafft!

Ende gut, alles gut! Susi hatte zwar einen ziemlichen Durst, ist aber wohlauf und glücklich 🙂 . Und sitzt schon wieder am Dachfenster…

Habt ein schönes Wochenende!

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Die Susi-Story ist so süß! Wenn du weiterhin so packende Geschichten über Susi
    schreibst, verschwindet sie bestimmt bald wieder. Katzen sonnen sich nämlich gerne
    im Ruhm und mögen es, wenn sie im bybasti-Blog die Hauptrolle spielen dürfen.
    Die berühmten „fifteen minutes of fame“ hat sie jetzt hat bekommen. Super gemacht,
    Susi.

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